Warum ich es liebe, meine Resilienz Seminare auf Norderney zu geben

Cornelia Ahlers am Strand von Norderney
Ich am Strand auf Norderney

Klar, ein Grund ist natürlich die Insel. Ich liebe das Meer, das Seminar Haus, die Rundumversorgung und den Strand.  Es entwickelt sich eine besondere Atmosphäre auf der Insel fernab vom Alltag. Schon die Überfahrt auf die Insel Norderney , das Ablegen vom Anleger läutet mit dem Ding-Ding-Dong der Schiffsglocke eine andere Zeit ein. Meine Nichte Nina würde sagen eine "My time".

 

Mit dem Ablegen der Frisia Fähre wird der Anleger kleiner und kleiner. Ne steife Brise zerzaust die Haare und löscht den Alltag einfach aus. Er ist nicht mehr wichtig. Das jetzt ist wichtig. Mit allen Sinnen. Ich schließe dann immer meine Augen und lass alle Eindrücke auf mich wirken.  Die wärmende Sonne auf meiner Haut. Die Möwen und Wellen in meinen Ohren. Der kraftvolle Wind, der an meinem Schal zupft und  mich umschmeichelt.  Einfach nur schön. Nach einiger Zeit öffne ich meine Augen, atme die Weite des Horizonts in mich ein. Ein entgegen kommender kleiner, blauer Fischkutter mit herabhängenden Netzen. Und dann kann ich sie in der Ferne sehen. Die Insel... Norderney.  

Resilienz: Besonderes Thema. Besondere Teilnehmer

"Glücksimpulse" Karten liegen verteilt auf dem Boden im Seminarraum
Kartenset "Glücksimpluse"

Aber noch mehr liebe ich das Thema Resilienz. Es zieht ganz besondere Teilnehmer an. Sie sind neugierig. Sie sind verantwortungsbewusst, vorausschauend. Sie wollen Persönlichkeitsentwicklung mit schönen Erlebnissen und einer schönen Umgebung verbinden. Sie haben oft selbst schon Krisen bewältigt  und ein besseres Gespür für ihre innere Stärke und ihre Verletzlichkeit entwickelt. Sie wollen Neues über sich und ihre Persönlichkeit erfahren. Sie haben eine Idee davon, dass Krisen auch Chancen sein können. Sie wollen erfahren, wie das geht. Sie wollen wissen, wie man zuversichtlich auf  belastende, stressige Situationen wie ungewöhnliche Schicksalsschläge, Schwierigkeiten, Überforderung, Beziehungsprobleme reagiert. Sie wollen wissen, wie sie nach gravierenden Veränderungen innerhalb ihres Lebens wieder schnell auf die Füße kommen. Oder einfach nur Stress vermeiden und ihr psychisches Immunsystem schützen.

Aber was ist denn jetzt Resilienz?

Zum ersten Mal begegnete mit der Begriff Resilienz noch zu meinen Klinikzeiten so um 2006. In meiner damals fast zwanzigjährigen Erfahrung als Einzel- und Gruppentherapeutin hatte ich dieses Wort noch nie gehört. Ich konnte es anfangs nicht einmal flüssig aussprechen. Irgendwie hatte ich immer einen Knoten in der Zuge. RESI...(Knoten) ...LIENZ. Ich musste richtige Sprachübungen machen, sprich Resilienz mehrmals hintereinander gaaaannnz langsam aussprechen, um den Dreh zu kriegen. RESILIENZ...RESILIENZ....RESILIENZ. Und was glaubst Du inzwischen kann ich Resilienz fließend aussprechen ;-).

 

So weit so gut. Aber was hatte es jetzt mit der Resilienz auf sich? Warum ploppte er immer wieder auf? Ich wollte der Sache auf den Grund gehen und goggelte ich damals den Begriff Resilienz. 

Also ich muss gestehen der Begriff Resilienz erschloss sich mir nach dieser Definition nicht. Dir? 

Okay, ich entschloss , weiter zu suchen unter wikipedia.org

Laut Wikipedia ist Resilienz ein Prozess, in dem es um die Aufrechterhaltung bzw. rasche Wiederherstellung der psychischen Gesundheit während oder nach stressvollen Lebensumständen geht und wird als Ergebnis der Anpassung an Stressoren definiert.

Was macht Resilienz jetzt so besonders?

Hm? In der kompletten Wikipedia Definition standen alles Begriffe, die ich aus meiner therapeutischen Arbeit kannte, aber was macht Resilienz denn jetzt so besonders?

 

Diese Frage konnte ich für mich nicht hinreichend klären. Und da ich nicht gerne nach Hören-Sagen entscheide und ich den Dingen gerne auf den Grund gehe - muss ne Therapeuten Macke sein ;-) - beschloss ich, eine Ausbildung als Resilienz Trainerin bei einem Institut in Berlin machen.

 

 

Und ich kann Dir verraten, dass ich so Feuer und Flamme war, dass ich heute selbst dort als Trainerin arbeite und Resilienz und Stressmanagement Trainer ausbilde ;-) 

Was ich gelernt habe ist: Die Resilienz Bausteine sind alt, die Konzept ist neu

Wenn ich auf mein Leben zurückblicke und auch auf meine inzwischen 30jährige therapeutische Erfahrung, dann weiß ich, dass uns das Leben immer wieder herausfordert und aus unserer Komfortzone katapultiert.  Das kann passieren durch:

 

Ernste Erkrankungen

- Verlust des Arbeitsplatzes

Massive Konflikte

eine ungewollte endende Liebe

-  Tod eines geliebten Menschen.

 

Solche massiven Lebensereignisse können sehr verunsichern und Ängste entstehen lassen, weil man nicht weiß, wie man das Ganze bewältigen und damit leben soll. Wenn Du über eine gute Portion Resilienz verfügst, wirst Du gestärkt aus diesen Situationen hervor gehen. Und genau darum geht es beim Thema Resilienz. Das Entwickeln der eigenen inneren Stärke oder auch des seelischen Immunsystems, um aus schwierigen Zeiten gestärkt hervor zu gehen.

Resilienz: Eine Kraft, die Du bereits in Dir trägst

Resilienz ist nichts Neues. Resilienz ist eine Kraft, die wir alle in uns tragen.  Denke an eine Zeit, in der Du eine Situation als besonders schwierig erlebt hast. Denke darüber nach, wie stressig das für Dich war. Und jetzt, schau wie Du heute über die Situation denkst. Hast Du Resilienz  bewiesen? Absolut. 

 

Resilienz ist ein Prozess, in dem man zuversichtlich an die Herausforderungen des Lebens herangeht. Sie beinhaltet das Wissen, dass wir alles bereits in uns tragen, was wir brauchen, um mit den Herausforderungen des Lebens umgehen zu können.  Sie beinhaltet die innere Haltung, dass wir immer wieder auf unsere Füße fallen werden, egal was passiert. Wieviel Situationen hast Du in Deinem Leben schon erlebt, in denen Du geglaubt hast, dass Du sie nicht gewuppt bekommst. Und dann hast du es doch irgendwie hingekriegt und genau in diesen Situationen, in denen Du an Deine Grenzen gekommen bist und in denen Du es trotzdem geschafft hast, hast Du Deine Resilienz gestärkt.

 

 

Warst Du Dir in der Situation bewusst, wie stark und mutig Du bist? Wahrscheinlich nicht und Du hast es trotzdem getan. Oder, wenn Du Dich gerade in einer schwierigen Phase befindest, stärkst Du jetzt in diesem Augenblick Deine Resilienz. 

Resilienz macht nicht immun gegen die Widrigkeiten des Lebens, aber sie macht es leichter ;-)

Wir alle gehen immer mal wieder durch schwierige emotionale Zeiten. Ich nenne diese Zeiten immer "Einladungen des Lebens zu wachsen".

 

Du kannst Resilienz nur aufbauen, wenn Du diese Einladungen annimmst und Dich ihnen nicht verweigerst.

 

In der Gestalttherapie geht man davon aus, dass jeder von uns auf seiner Lebensbühne bestimmte  Konflikte mit Charakteren sprich Akteuren hat. Das kann die manipulierende Mutter sein oder der autoritäre Vater. Diese Konflikte  bleiben solange auf unserer Lebensbühne, bis der Konflikt bearbeitet wurde.  Wenn Du Dich der Auseinandersetzung damit verweigerst, wird Dich das Thema Dein lebenslang begleiten. Der Konflikt bleibt gleich nur die Besetzung der Rolle verändern sich. Kommt Dir das bekannt vor?

 

Es sind Einladungen zu persönlichen Wachstum, auch wenn es sich in der Situation sicherlich anders anfühlt.  Oft erkennen wir das erst später.    

Resilienz: Krisen erwischen Dich oft unvorbereitet. Mich auch!

Mir ist das persönlich noch einmal so richtig bewusst geworden, als  mein älterer Bruder notfallmäßig in Zürich ins Krankenhaus gebracht wurde. Da wurde meine persönliche Resilienz massiv auf den Prüfstand gestellt.  Ich erhielt auf der Arbeit einen Anruf: "Du,  Dein Bruder hatte einen Motorrad Unfall. Es sieht schlecht aus. Hier ist die Telefonnummer des Krankenhauses".  Herzklopfen. Panik. Gedankenblitze. Was ist jetzt zu tun? Okay. Arzt anrufen. Warteschleifen am Telefon. Arzt nicht erreichbar. Gegen 22.00 Uhr hat es geklappt. Arzt: "Kommen Sie so schnell wie möglich,  wenn Sie ihren Bruder noch lebend antreffen wollen. Müssen sie sich beeilen! Ich kann für nichts garantieren." Oje.  Was ist zu Tun? Auto? Flugzeug? Flugzeug geht schneller. Geht nicht Du musst seine Tochter mitnehmen.  Es ist vielleicht ihre letzte Chance, sich von ihrem Vater zu verabschieden. Alle weiteren Dinge organisieren. Endlose acht Stunden im Auto. 

 

Angekommen.  Von Infos erschlagen. Kein Unfall?! Neue Diagnose hörte sich auch nicht besser an. Würde Transport nach Deutschland nicht überleben. Beinamputation? Oje, Hilfe. Ich soll das entscheiden und meine Zustimmung geben?  Wochenlang Koma. Über allem schwebte die Frage, ob  es zu kognitiven Ausfällen aufgrund der ganzen stundenlangen OPs kommt.

 

Ganze vier Wochen warten auf das  Aufwachen aus dem Koma. Unterstützung von der Familie telefonisch. Unterstützung von völlig fremden Menschen aus seiner Motorrad Clique bis dahin, dass bei einem Motorradkollegen im Haus übernachten durfte. So gar einen eigenen Schlüssel fürs Haus bekam.

 

Und immer wieder Energie tanken durch den Blick auf dem Zürich See von der Dachterrasse des Krankenhauses aus.

Ich kürze das Ganze hier mal ab. Heute geht es meinem Bruder wieder gut. Er führt ein selbstständiges Leben auf seinen zwei Beinen. Worüber wir alle sehr froh sind :)

 

In diesen Wochen in Zürich ist mir noch einmal bewusst geworden, was für ein Glück ich habe, dass ich durch meinen beruf soviel Resilienz aufbauen konnte. Neben der Sterbebegleitung meines Vaters war das die größte Herausforderung, die das Leben bisher an mich gestellt hat. 

Das war nur möglich, weil zentrale Resilienz Faktoren vorhanden waren

Die Entwicklung von Resilienz ist eine ganz persönliche und einzigartige Reise. Sie wird nie in der selben Art und Weise entwickelt. Jetzt ist es natürlich spannend zu schauen, welche Resilienz Faktoren mich  in dieser Situation unterstützt haben.

 

1. Akzeptanz: Ich habe akzeptiert, was jetzt gerade geschieht. "Es ist, wie es ist." Und meine Kraft nicht darauf verschwendet, mir selbst immer wieder einzureden, dass hätte nicht passieren dürfen. Das Leben ist unfair usw. .

 

2. Optimismus: Ich habe tief und fest darauf vertraut, dass das Ganze irgendwie schon gut ausgehen wird.  Sonst wäre ich verrückt geworden

 

3. Selbstwirksamkeit: Ich habe aufgrund meiner Lebenserfahrungen darauf vertraut, dass ich die Situation, egal wie sie ausgeht händeln kann. 

 

4. Verantwortung: Ich habe auch in dieser schwierigen Situation für mich Verantwortung übernommen. Ich habe mir "Energietankstellen" gesucht wie z.B. der Blick über den Zürich See von der Dachterrasse des Universitätsspitals aus oder mein täglicher Kaffee in der Mittagspause in dem kleinen Café  Ecke Rämistrasse/Sonneneggstrasse. Am liebsten draußen in der Sonne, auch wenn der Straßenverkehr schon sehr laut war. Egal was passiert, es ist immer wichtig, auf seine eigenen Leistungsgrenzen zu achten und keinen Raubbau an seiner eigenen Gesundheit zu betreiben. 

 

5. soziales Netzwerk: Eine große Hilfe war meine Familie, meine Freunde und auch all die Menschen, die ich um Hilfe angefragt habe und sie  mir gewährt haben. Und das, obwohl ich nicht gerade zu denen gehöre, die gerne andere um Hilfe bitten. Aber ohne die Hilfe dieser mir völlig fremden Menschen sei es Hugo, Stephan, Udo und Markus die Krankenpfleger oder der Hotelbesitzer wäre  Zürich für mich um vieles schwerer gewesen. 

 

6. Lösungsorientierung: Ich hab darauf vertraut, dass Probleme grundsätzlich lösbar sind und versucht das, was für den jeweiligen Tag anstand anzugehen. Ich habe darauf vertraut, das die Ärzte einen guten Job machen. 

 

 

Vielleicht kannst Du jetzt verstehen, warum ich meine Resilienz Seminare so liebe.

 

Und das Schöne mit der Resilienz ist...

Du kannst sie fördern. Und genau das tun wir in den Resilienz Seminaren auf Norderney. Ich liebe diese Resilienz Seminare auf der Insel, weil sie so viel bei den Teilnehmern auslösen. Und den Ort habe ich natürlich ausgesucht, weil ich das Meer liebe. Da bin ich voll egoistisch ;-)

Resilienz ist ein wunderschönes Konzept, um die eigne innere Kraft zu stärken.  Die Fähigkeit, sich an den Anforderungen des Lebens flexibel anzupassen. Sie ist eine kontinuierliche Reise  zu mehr Selbstvertrauen, persönliches Wachstum, Gelassenheit und Zuversicht.

 

Durch die Entwicklung einer starken Resilienz, kannst Du über Dich hinauswachsen über die Grenzen des Bisherigen und Neuland beschreiten. 

 

Wer ist ich bin?

Ich bin Cornelia Ahlers. Seit über 30 Jahren bin ich Profi im Bereich psychosoziale Gesundheit. Als erfahrene Therapeutin, Gesundheitscoach und Trainerin mit ca. 5000 Kursen/Seminaren und 8000+ Coaching-/Therapiestunden unterstütze ich engagierte Privatpersonen und Unternehmen zum Thema „agieren statt reagieren - gesund sein und gesund bleiben“. Ich helfe Menschen, ihre innere Kraft zu stärken, um aus schwierigen Zeiten gestärkt hervor zu gehen. Meine Seminare und Beratungen basieren auf erfolgreichen und praxiserprobten Konzepten und spiegeln meine Vielseitigkeit sowie mein fundiertes Wissen wieder. Ich runde meine Arbeit gerne mit einer guten Portion Humor und Herzlichkeit ab.

Ich lebe im Grünen, „mitten auf nem Acker“  im schönen Niedersachsen zwischen Osnabrück und Oldenburg. Und wenn ich nicht gerade im Seminar bin,  lasse ich es mir in der Natur, am Meer oder auf meiner silbernen Kawasaki Mean Streak gut gehen J

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Kommentare: 2
  • #1

    Janika (Dienstag, 27 April 2021 07:10)

    Liebe Cornelia, das ist ein super Blogartikel zu einem sehr spannenden Thema. Total schön dass du die Seminare am Meer stattfinden lässt. Da herrscht schon eine beruhigende Grundstimmung. Ich werde deinen Blog weiter verfolgen. Liebe Grüße Janika

  • #2

    Cornelia (Dienstag, 27 April 2021 13:42)

    Hallo liebe Jannika,
    jaaaaaaa da darf ich voll egoistisch sein und die Rahmenbedingungen so gestalten, das sie perfekt sind. Die Weite des Meeres schafft Raum für die persönliche Entwicklung. Ermöglicht ein zu Atem kommen und ein tiefes Durchatmen. Dem Alltag entrückt sind völlig neue Perspektiven möglich. Ich sag immer, das Rundumwohlfühlpaket. Es muss sich um nichts gekümmert werden. Die ganze Aufmerksamkeit gehört meiner Seele und der Frage, was kann ich für mich tun mich innerlich zu stärken, damit ich in meiner inneren Balance bleibe. Auch wenn´s mal schwierig wird.
    Und das Schöne ist, dass dieses viele Krankenkassen genauso sehen und anteilig die Kosten zurück erstatten.
    Passt perfekt zu meinem Motto "agieren statt reagieren". Die eigene Gesundheit schützen, bevor Krankheit ein Handeln NOTwendig macht.
    Ich freu mich riesig, dass Dich das Thema auch anspricht und Du mich "verfolgst" ;-)

    Sonnige Grüße

    Cornelia